Obstblütenlandschaft - ein Gemeinschaftsprojekt

Obstblüte© LSV

Eine Idee wird geboren

Nach dem Ende des Bergrechts für das Gebiet zwischen der Quarzsandgrube am Neuweg und der Kiesgrube an der Essener Straße (ehem. Abbaufeld Süd-Ost) im Jahr 2011 haben die BUND NRW Naturschutzstiftung und das Vogelschutz-Komitee mit Unterstützung der NRW-Stiftung “Natur Heimat Kultur” nicht nur die Flächen der beiden Gruben erwerben können, sondern noch eine Reihe weiterer Grundstücke aus dem Insolvenzvermögen der Bergbaufirma.

Andere örtliche Naturschutz- und Heimatvereine, aber auch die Stadt Bornheim, hatten im Zuge des Kampfs gegen den Quarzabbau sogenannte “Sperrgrundstücke” gekauft.

So entstand die Idee, für diese insgesamt nicht unerheblichen Flächen ein gemeinsames und abgestimmtes Nutzungskonzept zu entwickeln. 

Da die Obstbaumblüte in früheren Zeiten viele Ausflügler aus Köln und Bonn angezogen hat, wurde das Projekt Obstblütenlandschaft getauft.


Behutsam die Entwicklung lenken

Im Landschaftsplan Bornheim wird der betroffenen Bereich wie folgt charakterisiert:

“Auf den kiesigen Sandböden im oberen Bereich des Hanges und in den Randbereichen der Villehochfläche hingegen ist aufgrund von landwirtschaftlich geringerwertigen Flächen (v. a. südöstlich von Brenig) eine abwechslungsreiche Landschaft aus Brachen, Wäldchen, Gebüschen, Obstwiesen und Weiden mit hoher Biotop- und Artenvielfalt entstanden. Die Attraktivität dieser Landschaft führt zu einer intensiven Freizeitnutzung durch Spaziergänger, zunehmend auch durch Pferdehaltung und Reiterei.”


Auszeichnung im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Obstblütenlandschaft

Am 04.08.2015 wurde das Projekt Obstblütenlandschaft als offizielles Projekt der “UN-Dekade Biologische Vielfalt” ausgezeichnet. Die deutsche UN-Dekade Biologische Vielfalt wird im Auftrag und in enger Zusammenarbeit mit dem  Bundesumweltministerium (BMUB) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN)  von der Geschäftsstelle der UN-Dekade umgesetzt.

Im Beisein des damaligen Bürgermeisters Wolfgang Henseler hielt Prof. Dr. Erdmann,  Mitglied der UN-Dekade-Fachjury sowie Fachgebietsleiter im Bundesamt für Naturschutz  die Laudatio.  Er betonte, dass Gebiete, in denen einst Rohstoffe abgebaut  wurden, nach Abschluss ihrer Nutzung zu wertvollen Lebensräumen  für unsere Tier- und Pflanzenwelt werden können.

Erneute Auszeichnung 2017

Die Bornheimer Obstblütenlandschaft Botzdorf-Hennesenberg wurde jetzt zum zweiten Mal als offizielles Projekt der UN- Dekade für Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die jeweils für zwei Jahre vergebene Auszeichnung erhielt das Natur- und Landschaftsschutz-Projekt erstmals im Jahre 2015. Die UN- Fachjury befand, es handele sich um „eine Landschaft, die weit und breit ihresgleichen sucht.“ Aufgrund der erfreulichen Weiterentwicklung der 120 ha großen artenreichen, kleinteiligen Kulturlandschaft mit hier noch erhaltenen, früher für das Vorgebirge so typischen Streuobstwiesen und ehemaligen Kiesgruben zwischen Brenig und Alfter wurde die Auszeichnung nun für weitere zwei Jahre vergeben.