Pressemitteilung vom 03. Mai 2021
Rheinspange: LSV alarmiert
Massive Belastung Bornheims durch südliche Varianten

Der Bau einer der südlichen Varianten der Rheinspange 553 – der Planung einer vierspurigen Autobahn-Verbindung zwischen der linksrheinischen A 555 und der rechtsrheinischen A 59 – wird laut LSV „leider wahrscheinlicher“. Das jetzt veröffentliche Gutachten zu Sicherheitsrisiken nach der „Seveso III Richtlinie“ jedenfalls sieht das geringste Potential für chemische Katastrophen bei einer Rheinquerung im Bereich der offenen Feldflur nördlich von Urfeld und südlich der Wesselinger Petrochemie.
Ein neuer Autobahn-Anschluss soll künftig etwas südlicher der Anschlussstelle 5a Wesseling/Bornheim-Nord auf Bornheimer Stadtgebiet entstehen. Die Anschlussstelle würde dort die A 555 mit der Kölner Straße (L 300) etwa auf Höhe der Einmündung des Widdiger Gotenwegs verbinden. Laut Planung soll auch ein Anschluss an die Landstraße zwischen A 555 und A 61 erfolgen.
Der Landschafts-Schutzverein, der die Rheinspangenplanung zwischen Köln und Bonn bereits im Januar generell als „falsches Signal in Zeiten der Verkehrswende“ ablehnte, ist aufgrund dieser Entwicklung höchst alarmiert. Laut LSV-Geschäftsführer Klaus Benninghaus wäre damit „eine massiv vom Schwerlast- und PKW-Verkehr belastete Abkürzungsroute zwischen den Bundesfernstraßen A 555 und A 61 über die L 192 und L 182 programmiert. Besonders Brenig mit seinem Landstraßen-Abschnitt Rankenberg müsste darunter leiden. Der Verkehr von und zu dem neuen Autobahn-Anschluss würde aber auch alle anderen Bornheimer Ortschaften mehr oder weniger stark belasten.“
Die Anbindung an die Kölner Landstraße z.B. hätte Auswirkungen für Widdig, Uedorf und Hersel. Über die Bornheimer Ortsumgehung (L 281) flösse der Verkehr bis zur Kreuzung Roisdorfer Straße/Herseler Straße (L 118). Der Verkehr in Richtung Brühl und A 553 würde die Landstraße L 183 mit Folgen für die Bewohner der Ortschaften Dersdorf, Waldorf, Kardorf, Merten und Walberberg nehmen.
Der LSV ist fest entschlossen, weiterhin bei der Planung der Rheinspange A 553 auf die Null-Variante – also auf den Verzicht – zu pochen. Der Verein drängt stattdessen auf eine glaubwürdige Verkehrswende u.a. durch Verlagerung des Schwerlastverkehrs auf Schiene und Rhein sowie einem besseren Bahn- und Busangebot. Das Radfahren soll durch den Ausbau des Radwegenetzes auch für den Berufsverkehr u.a. durch Radpendlerrouten attraktiver werden. Vereinsvorsitzender Dr. Michael Pacyna kündigt an: „Der LSV als Träger öffentlicher Belange wird seine Bedenken gegen die Rheinspange möglichst wirkungsvoll im Rahmen des noch ausstehenden Beteiligungsverfahrens einbringen!“