Pressemitteilung vom 05. Mai 2022

Freie Landschaft sichern – Bauwut stoppen

Versammlung fordert Umdenken bei Bornheims Stadtplanung

Bornheims Landschaft ist schön: Hier das Breniger MühlenbachtalBornheims Landschaft ist schön: Hier das Breniger Mühlenbachtal© LSV - Dr. Michael Pacyna

Pressemitteilung vom 05. Mai 2022

Auf der Versammlung kritisiert: Bauen „von der Stange“ durch Investoren© LSV - Dr. Michael Pacyna

Die äußerst lebhafte Diskussion zeigte es: Der Landschafts-Schutzverein Vorgebirge und der Bornheimer Heimat- und Eifelverein sprachen mit ihrer gemeinsamen Veranstaltung Bornheim: Wachstum ohne Ende?“ ganz offensichtlich ein Thema an, das zunehmend Besorgnis in der Bevölkerung weckt.

In seinem Vortrag am 26. April 2022 in Walberberg veranschaulichte Dr. Michael Pacyna das enorme Wachstum Bornheims. Während 1971 in den Ortschaften der Stadt 31.000 Menschen wohnten, betrug die Einwohnerzahl Ende 2021 knapp 50.000. Weitere Flächen, die bereits bebaut werden oder im Bebauungsplanverfahren sind, werden zu weiterem Zuwachs führen.

Der Geograf und Biologe: „Der Bauboom geht zu Lasten der freien Landschaft, schadet der Landwirtschaft, der Erholung sowie dem Natur- und Klimaschutz. Der Bau immer weiterer Wohn- und Gewerbegebiete führt zu noch mehr Verkehrsbelastungen, denen dann nach  den Rezepten der Vergangenheit durch Straßenneubauten wie der geplanten Autobahn Rheinspange begegnet werden soll.“

Dennoch, LSV und Heimatverein trugen bisher ein moderates Wachstum z.B. durch Schließung von Baulücken, innerörtlicher Verdichtung und schienennaher Bebauung mit. Pacyna weist aber darauf hin, dass „nun die Zielvorgabe des Landes, Bornheim zu einem Mittelzentrum mit gut 50.000 Einwohnern zu entwickeln, erreicht ist!“

Sitzungsleiterin Hilka Farnschläder-Händel, Vorsitzende des Heimat- und Eifelvereins moderierte die sich anschließende rege Diskussion mit den Gästen. Einhellige Unterstützung fanden Forderungen, dem Druck benachbarter Städte oder des „Vereins Region Köln/Bonn“ nach Ausweisung erheblicher weiterer Bauflächen nicht mehr nachzugeben. Bornheim habe in den vergangenen Jahrzehnten bereits seinen Beitrag geleistet. Eine weitere Bebauung freier Landschaftsbereiche solle der Stadtrat ablehnen.

Das für die Bauleitplanung zuständige Kommunalparlament war allerdings nur schwach vertreten. Der Bürgermeister ließ sich wegen Terminproblemen entschuldigen und so stellte sich der Fraktionssprecher der Grünen, Dr. Arnd Kuhn, allein den Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Immerhin, ein Umdenken bei der Bornheimer Stadtplanung hat eingesetzt. „Jetzt wollen wir sehen, dass den guten Absichtserklärungen auch Taten folgen“, war die von Beifall unterstützte Forderung eines Diskussionsteilnehmers.

Hilka-Farnschäder Händel dankte abschließend den Anwesenden für die konstruktiven Diskussionsbeiträge und dem Referenten für seinen einleitenden Vortrag.