Aktion bis Ende April: LSV hilft Kröten über die Straße
Zum „Entenweiher“ – aber sicher!
Kröten, Frösche, Molche und Salamander sind immer stärker gefährdet. Ein Grund: Viele dieser Amphibien fallen dem Autoverkehr zum Opfer, wenn ihre Landlebensräume und Laichgewässer durch Straßen getrennt werden.
Noch leben zahlreiche Erdkröten, Grasfrösche, Molche sowie der seltene Feuersalamander im Naturschutzgebiet „Mühlenbachtal“ bei Brenig. Ulrike Beitzen, Mitglied im Landschafts-Schutzverein Vorgebirge (LSV), schlug Alarm, als sie in den letzten Jahren während der Amphibienwanderung von der Terrassenkante zu ihren Fortpflanzungsstätten „Entenweiher“ und „Mühlenbach“ zahlreiche getötete Lurche sehen musste. Die Tiere wurden Opfer des starken Verkehrs auf dem Wirtschaftsweg, der den Hang von ihren Laichgewässern trennt.
Unter Leitung von Klaus Fietzek wurde in diesem Jahr - beraten durch das Ehepaar Keller vom BUND - rechtzeitig zu Beginn der Laichwanderung gehandelt. Insgesamt 10 Vereinsmitglieder stellten Ende Februar/Anfang März an zwei Samstagen einen 90 m langen Amphibienzaun und Fangeimer hangseits des Wirtschaftsweges auf. Den Zaun lieferte völlig unbürokratisch Frau Irmgard Mohr vom „Umwelt- und Grünflächenamt“ der Stadt Bornheim. Schon in den ersten Tagen brachten die Helfer zahlreiche Erdkröten und Molche mit den täglich kontrollierten Eimern sicher über die Straße zum „Entenweiher“. Den LSV überraschten etliche Zaunbesucher, die stolz vermelden, beim Transport der Lurche zu den Fortpflanzungsgewässern spontan selbst aktiv geworden zu seien. Ulrike Beitzen: „Die Leute freuen sich, Tieren das Leben gerettet zu haben und entdecken dabei ihre Liebe zur Natur!“ Mittlerweile wurden schon Hunderte von Kröten und Molchen sicher über die gefährliche Straße zu ihrem Fortpflanzungegewässer gebracht. Bis Ende April werden LSV-Mitglieder Fangeimer täglich kontrollieren und die Amphibien zum Entenweiher bringen. „Da lohnt sich der hohe Arbeitsaufwand“, zieht Klaus Fietzek ein erstes Fazit.
Leider zeigen die Warnschilder „Krötenwanderung“ kaum Wirkung. Fietzek: „Der Zaun ist bitter nötig. Das Verbot, den Wirtschaftsweg unberechtigt zu befahren, wird ständig missachtet. Die Stadt hat die Polizei deshalb gebeten, während der Amphibienwanderung hier häufig Kontrolle zu fahren.“
Ulrike Beitzen erläutert, dass bei feuchter und warmer Witterung Massenwanderungen von Kröten, Fröschen und Molchen bevorzugt in der Dämmerung und nachts stattfinden. Sie weist darauf hin, dass der aufgestellte Schutzzaun nur den am stärksten betroffenen Bereich absichert, die Lurche aber auch an anderen Stellen über die Straße wechseln: „Vermeiden Sie deshalb bitte Fahrten besonders dann, wenn es dämmrig und feucht ist.“