Pressemitteilung vom 25. Aug 2023

Teilflächennutzungsplan Windenergie

Vereine plädieren für Schutz der Ville

Windenergie: Vereine plädieren für Schutz der Ville
© Basisfoto: Stadt Bornheim/FA Wind/LandPlanOS, Ergänzung: LSV

Am 7. September will der Rat der Stadt Bornheim den Teilflächennutzungsplan Windenergie fortschreiben. Dieser sieht zwei Konzentrationszonen für Windräder vor. Die Firma ENERCON hat bereits einen Bauantrag für sechs Windräder in der Rheinebene gestellt. Die Rotorspitzen werden eine Höhe von 246,6 m erreichen. Die 6 Anlagen erbringen zusammen eine Leistung von beachtlichen 33,36 MW. Während der LSV diesen Bauantrag im Sinne der Energiewende unterstützt, hat er erhebliche Bedenken gegen eine Konzentrationszone auf der Ville.

LSV-Vorsitzender Dr. Michael Pacyna: „Wir freuen uns deshalb besonders, dass unsere Einwände von etlichen Vereinen und Verbänden bekräftigt werden.“ So teilte der „Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz“ der Stadt Bornheim seine „gravierenden Bedenken, insbesondere hinsichtlich der geplanten Konzentrationszone auf dem Villerücken“ mit. Die Ausweisung von Konzentrationszonen in Landschaftsschutzgebieten sei „nach neuer Rechtslage zwar nicht „grundsätzlich verboten, jedoch nicht automatisch erlaubt.“ Der „Rheinische Verein“ sieht einen gravierenden Verfahrensfehler, da die vorzunehmende Abwägung bei der städtischen Planung nicht erfolgt sei. Die Rechtssicherheit der Planung sei gefährdet.

Der „Bund für Umwelt und Naturschutz-BUND“ NRW bemängelt in seiner Eingabe ebenfalls „die fehlende Auseinandersetzung mit den Landschaftsschutzgebieten“. Der BUND verweist auf die Regionalplanung, in der “für das gesamte Gebiet der auf der Ville vorgeschlagenen Konzentrationszone der Schutz der Landschaft“ vorgesehen sei. Ein großer Teil der Konzentrationszone in der Rheinebene „ist dagegen ohne diese einschränkende Vorgabe des Regionalplans.“

Auch der „NABU-Bonn/NRW“ kritisiert, die Stadt habe lediglich auf die Zulässigkeit von Windenergie-Konzentrationszonen in Landschaftsschutzgebieten hingewiesen, aber „keine Abwägung zwischen Schutzzielen und Windenergie durchgeführt.“

Der „Zweckverband Naturpark Rheinland“ spricht sich in seiner Stellungnahme gegen den Bau von Windrädern in seiner „Kernzone“ auf der Ville aus, da diese „sowohl für den Naturschutz als auch für die Naherholung und Freizeitaktivitäten besonders wertvoll“ sei. Windenergieanlagen „sollen vorrangig an Standorten entlang vorhandener In-frastrukturtrassen und bereits bestehender WEAs“ innerhalb der Konzentrationszone in der Rheinebene errichtet werden.

Die „Heimatfreunde Roisdorf“ plädieren eindrücklich dafür von dem Vorhaben abzurücken, Windräder „auf der wertvollen Villehöhe zu errichten. Die Anlagen sollten vielmehr allein in der aus Gründen des Landschaftsschutzes weniger problematischen, da ohnehin von agrarischer Intensivnutzung und industrieller Prägung bestimmten Rheinebene konzentriert werden.“ Der LSV hofft auf ein Umdenken bei der Stadt, damit im Flächennutzungsplan jetzt keine Konzentrationszonen dargestellt werden, die anschließend Klagen nicht standhalten.

Zu den ausführlichen Stellungnahmen von LSV und den anderen Vereinen siehe rechte Seite.

Siehe auch unsere Seiten zur Windenergie in Bornheim.