Pressemitteilung vom 29. Aug 2023

Bürgereingaben zur Windenergie: Zahlen der Stadt fragwürdig

Überwältigende Mehrheit für Schonung der Ville

NachrechnenDer LSV hat nachgerechnet und kommt zu anderen Ergebnissen.© K. Benninghaus

Die auf Informationen der Stadt beruhenden Darstellungen in der Presse über die Bürgereingaben zur laufenden Windenergie-Planung sind nach Ansicht des LSV fragwürdig. Vorsitzender Dr. Michael Pacyna bezweifelt nach „Durchsicht der städtischen Unterlagen, dass es – wie Presseberichte nahelegen - ein nahezu ausgewogenes Verhältnis zwischen den Eingaben gibt, die sich entweder für eine Windenergie-Konzentrationszone auf der Ville oder für ein Vorranggebiet in der Rheinebene aussprechen.“

Nachweislich der städtischen Unterlagen befürworteten nahezu 670 Bürgerinnen und Bürger die geplante Konzentrationszone in der Rheinebene und forderten die Schonung des bisher unbelasteten Villerückens.

Für die Ausweisung einer Konzentrationszone auf der Ville und gegen die in der Rheinebene geplante Zone lagen der Stadt am Ende der Offenlage 202 Unterschriften der Online-Unterschriftensammlung der „Initiative Standort Ville statt Rheinebene“ schriftlich vor: davon lediglich 23,8 % (48) aus Bornheim und 14,5 % (29) aus der Nachbarschaft bis zu einer Entfernung von 25 km. Die überwiegende Zahl der Unterschriften stammt von Petenten, die mehr als 25 km von Bornheim entfernt wohnen, davon 50 % weiter als 100 km.

Hinzu kommen die Initiative unterstützende Einzel-Eingaben 26 Bornheimer Bürgerinnen und Bürgern. Fazit: Insgesamt ca. 74 Einwohner aus Bornheim und 29 aus der Umgebung sprachen sich für eine Konzentrationszone nur auf der Ville und gegen das vorgesehene Vorranggebiet in der bereits belasteten Rheinebene aus.

Für die Aufnahme beider Konzentrationszonen in den Teilflächennutzungsplan „Windenergie“ plädierten etwa 96 Personen. 

„Von einer Ausgewogenheit zwischen den Lagern der Rheinebene-Befürworter und der Ville-Befürworter kann also keine Rede sein, selbst wenn man alle 202 Unterschriften der Petenten aus dem gesamten Bundesgebiet berücksichtigt. Die überwältigende Mehrheit der Bornheimer Bürgerinnen und Bürger verlangt die Schonung der Ville und die Beschränkung auf eine Konzentrationszone in der Rheinebene“, fasst Michael Pacyna die Auswertung der städtischen Unterlagen zusammen.

Quellen:

  • Bericht der Bonner Rundschau „Die Frist läuft im Januar ab“ (25.08.2023, S. 21)
  • Bericht des General-Anzeigers „Bei Sechtem sollen sich sechs Windräder drehen“ (25.08.2023, S. 17)
  • siehe auch Bericht des General-Anzeigers „Die Ville ist der bessere Standort“ (26.05.2023, S. 18)